Vom 1. bis 14. August 2015 war die Gletscherlandschaft rund um den Kaunertaler Gletscher Location einer Simulation für All-Forscher. Eine 14-köpfige Mannschaft simulierte hier oben für 2 Wochen lang eine Mars-Mission. Im gesamten beteiligten sich mehr als 100 Forscherinnen und Forscher aus 19 Nationen.
Die vom Gletscher geformte Landschaft am Kaunertaler Gletscher und entlang der Gletscherstraße ähneln laut Experten jener vom Mars. Vor allem die Blockgletscher seinen jenen am Mars besonders ähnlich.
Doch viele glauben, dass der Mars einer der trockensten Planeten ist – dies war aber nicht immer so.
Vor rund drei Millionen Jahren hatte der Mars Wasser an seiner Oberfläche. Bis heute sind davon noch Blockgletscher, also Eis unter der Fels- bzw. Sandoberfläche, vorhanden. Neben echtem Gletschereis findet man auch Blockgletscher am Kaunertaler Gletscher vor.
Durch die leichte Zugänglichkeit der Kaunertaler Gletscherstraße und der großen landschaftlichen Vielfalt wurde die Mission zur weltweit höchstgelegenen Mars-Feldsimulation.
Blockgletscher sind Schutt-Eis-Gemenge, die sich langsam tal- oder hangabwärts bewegen. Da das Gestein-Eis-Gemisch unter der oberflächlichen Schuttschicht verborgen ist, sind Blockgletscher für Laien nur sehr schwer zu erkennen.
Die äußere Hülle des Raumanzuges besteht aus einem Panox/Kevlar Gewebe, welches mit Aluminium beschichtet wurde. Der Anzug kann (getestet) in einem Temperaturbereich von -100°C bis + 35°C betrieben werden.
Der Mars bietet seinen künftigen Besuchern/Bewohnern alles andere als eine lebenswerte Umgebung. Die Temperaturen können je nach Jahreszeit und Region zwischen 0 Grad Celsius und minus 100 Grad Celsius schwanken.
Plant man eine Reise zu entfernten Planeten, die bis zu 380 Millionen Kilometer von der Erde weg sind, muss man im Vorhinein zahlreiche Arbeitsabläufe durchspielen. Diese bloß durchzudenken ist laut Experten viel zu wenig. Nur durch Feldsimulationen, die den sogenannten „Analaog-Astronauten“ die Echtheit einer Mission vermitteln, können mögliche Fehlerquellen aufdecken.
So konnte man durch Forschungen am Blockgletscher zahlreiche essentielle Erfahrungen für zukünftige bemannte Marsmissionen sammeln.
Das Areal auf 3.000 Metern Seehöhe wurde zum Spielpatz für eine Reihe Experimenten von internationalen Forscherteams.
So wurden die Hauptforschungen in folgenden Bereichen vorgenommen:
So mancher Besucher wusste bestimmt nicht was es mit dem großen weißen Zelt direkt am Gletscherparkplatz und Männern/Frauen in weißen Anzügen auf sich hatte.
Dieses „Zelt“ diente als Basis der Mission. Manchmal spazierten die „Astronauten“ sogar auf den Wanderwegen und man konnte die „Science-fiction-artigen“ Anzüge von ganz nah aus betrachten.
Du kannst Dir noch nicht wirklich vorstellen wie eine Mars-Mission am Kaunertaler Gletscher stattfinden konnte?
Hier im Video haben wir einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
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